Den Hof besuchen?

Immer wieder bekomme ich Anfragen von Menschen, die unseren Hof gerne besuchen möchten.
Dies ist zu allen Veranstaltungen aus dem Terminkalender möglich oder bei privat gebuchten Veranstaltungen wie zum Beispiel Geburtstagsfeiern.

Darüber hinaus ist es möglich dem Hofladen einen Besuch abzustatten und bei der Gelegenheit die Ziegen & Schafe durch den Zaun zu streicheln, den Spielbereich im Innenhof zu nutzen und Hühner und Pferde zu beobachten. Im Hofladen gibt es diverse Getränke, Bauernhofeis, frische Eier unserer Hühner und weitere Kleinigkeiten.

Es ist mir nicht möglich spontanen Besuchern "mal eben" den Hof zu zeigen.
Bitte haben Sie dafür Verständnis.

 

* Bauernhof *


Unser Bauernhof besteht eigentlich aus vier Höfen. Auf einem Hof wohne ich mit meinen drei Kindern. Den siehst Du hier in dem Bild. Auf dem zweiten Hof leben meine Eltern und dort "wohnen" auch die Maschinen und es leben dort unserer Schweine. Die beiden weiteren Höfe sind gepachtet - sozusagen gegen Geld ausgeliehen von den eigentlichen Besitzern. Die beide sind auch etwas weiter weg, so dass wir diese Höfe nicht besuchen können.
Bei meinen Veranstaltungen wecheln wir uns oft zwischen meinem Bauernhof und dem meiner Eltern ab. Dazwischen liegen etwa 5 Minuten Spaziergang. 
Insgesamt haben wir auf unseren Höfen etwa 500 Schweine - von Jungspunt bis ganz groß.  Von den Schweinen leben wir. Für die Schweine haben wir die Felder. Auf diese kommt die Gülle der Schweine und wir ernten das Getreide, woraus wir Futter für die  Schweine herstellen.
Neben den Tieren haben wir die Maschinen, mit denen wir die Arbeit verrichten. Aktuell haben wir drei Trecker. Einen ganz alten Deuz, einen Fendt und einen MF. Darüber hinaus einen Teleskoplader.
Die Bauernhoferlebnispädagogik mache ich, weil es mir Freude bereitet. Davon leben könnte ich allerdings nicht. Deswegen arbeite ich als Lehrerin in einer Schule und nicht als Bäuerin auf dem Hof. Die Arbeit auf dem Hof macht mein Papa zusammen mit meinen großen Sohn. Meine Mama ist im Büro. Da fällt auch immer viel Arbeit an, auf die die Bauern oft viel weniger Lust haben als auf die Arbeit im Stall oder auf dem Feld.

 

* Erlebnis *


Mich zu Besuchen ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Oder kennst Du etwa schon das Leben auf einem Bauernhof? Ich lasse mir immer wieder etwas einfallen, damit keine Langeweile aufkommt. Auf dem Bild siehst Du einen Jungen, der Regenwürmer gefunden hat. Das war gar nicht so richtig geplant, hat aber so viel Spaß gemacht, dass alle anderen Kinder auch Würmer gesucht - und gefunden - haben. 
Die Erlebnisse, die hier gesammelt werden, sind ganz unterschiedlicher Art. Für den Einen ist das größte Glück der Regenwurm, ein Anderer freut sich, wenn das Pferd ihm ins Gesicht schnaubt. Nur wer die Welt mit offenen Augen und offenem Herzen betrachtet, wird die Erlebnisse auch finden.
Kinder sind schnell zu begeistern. Man muss sie manchmal nur leicht anstubsen, damit sie ihre eigenen Erlebnisse finden und erleben können.
Bei den Erwachsenen ist es manchmal schwieriger. Aber ist es nicht schön die Gelegenheit zu bekommen mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen? Die Hände handeln zu lassen und sich einfach nur glücklich zu fühlen? In einer Zeit in der wir bereits alles haben, was man sich mit Geld kaufen kann, sind es die Erlebnisse, die wertvoller geworden sind.
Ich gebe mir stets Mühe dafür zu sorgen, dass es auf meinem Hof Erlebnisse gibt, die im Herzen bleiben. Und manchmal kommen diese eben sogar ganz ungeplant - wie die Regenwürmer im Pferdehaufen.

 

* Pädagogik *


Pädagogik klingt so nach Arbeit. Still sitzen und zuhören. Lerne für die Zukunft.
Wie mein Bild über dieser Überschrift zeigt ist Pädagogik bei mir auf dem Hof eng verbunden mit Anfassen, Spaß haben und trotzdem ganz nebenbei etwas Lernen.
Ich verfolge auf meinem Hof nicht das Ziel den Biologieunterricht zu ersetzen, allerdinge liegt mir die Aufklärung über die moderne Landwirtschaft am Herzen.
Man findet hier keinen Bilderbuchbauernhof mit Schweinen im Garten und Hühnern auf der Miste. Und sind wir mal ganz ehrlich - sieht so ein Hof nicht ohnehin nur im Sommer nett aus? 
Hier ist ein moderner Betrieb, der das Fleisch für Deinen Einkauf im Supermarkt herstellt. Unseren Tieren geht es gut - trotz "Massentierhaltung", davon kannst Du Dich bei einem Besuch überzeugen. Ich erzähle Dir warum wir unseren Bauernhof so bewirtschaften und welche anderen Höfe es darüber hinaus noch gibt.
Bei mir lernst Du - je nach Motto der Veranstaltung - Tiere kennen und pflegen, Pflanzen lieben oder mit Lebensmitteln umzugehen. Wir basteln und trainieren ganz nebenbei Ausdauer und Motorik und Du wirst gar nicht mitbekommen wie viel Pädagogik Du in den Momenten erfahren hast.
Als studierte Lehrerin für das Gymnasium ist mit die Gestaltung von Unterrichtsinhalten natürlich sehr vertraut. Als Sonderpädagogin - also einer Lehrerin an einer Förderschule - weiß ich zudem Unterrichtsinhalte lebendig zu gestalten.
Lernen mit Herz und Hand ist die Devise, die den meisten Erfolg, aber auch den größten Spaß versteht. Und damit ist Pädagogik doch wirklich eine tolle Sache.

BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)

 Der Bauernhof ist der ideale Lernort, um Bildung für nachhaltige Entwicklung lebendig werden zu lassen. Sein besonderer Wert liegt darin, dass praktische, konkrete und wirklichkeitsnahe Begegnungen mit der Landwirtschaft, der Lebensmittelproduktion, der Umwelt und mit den Landwirten ermöglicht werden. 
Es wird eine authentische Lernumgebung mit vielfältigen Herausforderungen geboten. Dabei können komplexe Zusammenhänge nachvollzogen werden, das eigene Handeln in der Gruppe kann erprobt und reflektiert werden, Konsequenzen des eigenen Handels werden erlebbar und Wertvorstellungen können geprüft und bestätigt werden.

Auf dem Lernort Bauernhof können  Kinder und Jugendliche genau die Kompetenzen erwerben, die als Komponenten der Bildung für nachhaltige Entwicklung genannt werden. Das macht den Bauernhof als außerschulischen Lernort so wertvoll.
Begrifflichkeiten

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)  vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie setzt auf den Erwerb von Kompetenzen, die den Einzelnen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt unter Berücksichtigung globaler Aspekte, demokratischer Grundprinzipien und kultureller Vielfalt befähigen.
Heute findet sich Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Bildungsplänen, Richtlinien, Curricula und Leitbildern aller Schularten.  Dabei wird der Erwerb von Kompetenzen zum Ziel von Unterrichtseinheiten und pädagogischen Projekten. Der zentrale Begriff hierbei ist die Gestaltungskompetenz.

Mit Gestaltungskompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzen zu können.
Komponenten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die gestaltungskompetentes Entscheiden und Handeln ausmachen, sind:
Vorausschauend denken und handeln, Entwicklungen analysieren und beurteilen können

An der Nachhaltigkeit orientiert planen und agieren können
Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
Erkennen und Verstehen von Systemzusammenhängen, Umgang mit Komplexität
Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
Sich und andere motivieren können
Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
Selbstständig planen und handeln können
Empathie für andere zeigen können

Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft geprägt: „Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!“
Aus diesem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich ein Leitgedanke des 21. Jahrhunderts gebildet.
Heute spricht man von nachhaltiger Entwicklung au Basis der Definition nach Brundlandt:  „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Dabei spielen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in gleichem Maße eine Rolle. Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen sich gegenseitig.  Nachhaltige Entwicklung schont die Natur, sichert die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft für die Zukunft und trägt zu einem friedlichen und gerechten Zusammenleben bei. Es wird langfristig keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ohne intakte Umwelt geben. Ebenso wenig wird es gelingen, die Umwelt effektiv zu schützen, wenn Menschen um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen. Nachhaltigkeit berührt alle Bereiche des Alltags und kann nur durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden.

Quelle: https://www.lob-bw.de/ueber-uns/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-bne.html (13.03.2024)

Über mich

Das bin ich - Ina Maria Hartmann. 1982 geboren und immer ein Lächeln auf den Lippen.
Ich bin Mutter von drei wunderbaren Kindern - Felix ist 2002 geboren, Lorenz 2013 und Constanze 2016. Mit meinen drei Kindern lebe ich in einem Neubau auf einem alten Hof mitten in Hampenhausen - dem kleinsten Dorf im Kreis Höxter.
Jeden Morgen trifft man mich im Klassenzimmer der Klasse 5 einer Förderschule für geistig behinderte Kinder. Und jeden Nachmittag bin ich auf dem Hof.
Ich reite total gerne und wenn ich dazu komme, nähe ich auch mit der Nähmaschine. Abends lese ich auch mal ein Buch.
Wie Du bereits gelesen hast bin ich Lehrerin, aber weil ich eine Frau voller Ideen und Tatendrang bin, habe ich schon immer Fortbildungen gemacht und mich  weiteren Herausforderungen gestellt.
So bin ich nicht nur Gymnasiallehrerin für Deutsch und Sozialwissenschaften, Sonderpädagogin, Bildungskoordinatorin und Mutter, ich bin auch noch Agrarbürofachfrau, Tagesmutter, Integrationslotsin und auch noch Bauernhoferlebnispädagogin - oder wie der Mann einer Kollegin dazu sagt: Agrarpädagogin.
Die Arbeit mit Menschen füllt mich aus und bereichert meinen Alltag.
Lernt mich doch einfach kennen, ich freue mich darauf!

Über meinen Hof

Mein Hof ist mein Arbeitsplatz, mein Zuhause, meine Vergangenheit und meine Zukunft - mein Ein und Alles sozusagen.
Ich veranstalte die Bauernhoferlebnispädagogik so privat, wie man es sonst kaum findet: in meinem Garten, auf meinem Hof oder in meiner Küche. 
Manchmal auch auf dem Hof meiner Eltern, in dem Dorf in dem ich lebe oder auch im angrenzenden Wald.
Noch näher kann man kaum eintauchen in das echte Landleben bei einer echten Bauernfamilie.
Der Hof, auf dem ich lebe, ist der ehemalige Stammsitz der Familie Hartmann. Bis zum Jahr 1989 haben wir hier als echte Großfamilie in einem aufwendig restaurierten Fachwerkhaus gelebt: Oma und Opa, Mama und Papa und drei Mädchen - meine beiden jüngeren Schwestern und ich.
Im Dezember 1989 brannte unser Haus nieder, vernichtete das Feuer einen Schweinestall und eine Scheune - und unser Zuhause.
Lange sah es so aus, als würde niemand mehr hier im Dorf leben. Für die morderne Landwirtschaft war die Fläche zu klein und das neue Wohnhaus der Familie entstand 800 Meter weiter  - hinter dem eigentlichen Dorf.
Erst im Jahre 2009 haben mein Exmann und ich entschieden den Hof zu neuem Leben zu erwecken. Ich habe ein Fertighaus bauen lassen und wir sind mit den Kindern hier eingezogen.
Nun möchte ich nicht nur den Hof wieder aus dem Dornröschenschlaf erwecken sondern auch die aktuell ungenutzten Altgebäude.
Bisher haben wir aus einem alten Hüherstall eine Erlebnisstube geschaffen, einen Heuboden zum Spieldachboden umgebaut und einen alten Schweinestall zum Streichenzoo zweckentfremdet. In einen kleinen Teil unsere Scheune wird noch eine Reithalle einziehen und ein weiterer Schweinestall samt Kornlagerboden werden zu einer Ferienwohnung und einem Hofladen. 
Baustellen haben wir immer, Ideen aber auch.
Ich hoffe dich ganz bald auf meinem Hof begrüßen zu dürfen.
Deine Ina.